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KGB: Statt Kalter Krieg heiße Musik und fränkische Bonmots

Veröffentlicht am 20.12.2013 in Ortsverein

Das kultige Dreigestirn überzeugte auch mit weniger Haaren beim Kulturherbst

Tiefenellern. KGB - wer denkt da nicht sofort an den legendären Sowjet-Geheimdienst? In Tiefenellern werden schon seit 13 Jahren beim Ellertaler Kulturherbst der SPD ganz andere Assoziationen bei Abkürzung KGB wach. KGB - das sind nicht irgendwelche Schlapphüte in langen Mänteln aus der Zeit des Kalten Krieges. Nein, KGB – das waren und sind die drei Bamberger Urgesteine Werner Kohn, Uwe Gaasch und Waldi Bauer, zum Glück übrig geblieben aus den ganz heißen Sommern der Beat-Generation. Im brechend vollen Saal der Brauerei Hönig begeisterte das kultige Dreigestirn wieder einmal mit einem fulminanten Musik- und bitterbösen Mundartprogramm alte, junggebliebene und neue 68er. Und das gleich - darf es ein bisschen mehr sein? – an zwei langen Abende hintereinander…

Virtuoses Trommeln
Während Anton Söhnlein, der umtriebige Macher des Ellertaler SPD-Kulturherbstes, den Kachelofen im Saal kräftig schürte, brachten Bauer auf seiner zwölfsaitigen Gitarre und Gaasch mit seinem virtuosen Kaskaden-Trommeln auf eine westafrikanische Djembe das Publikum auf die Betriebs- und Gefühlstemperaturen der 60er und 70er Jahre. Nicht nur bei ihnen sind die Haare etwas grauer und der Mittelscheitel etwas breiter geworden, sondern auch ihren eingefleischten Fans waren die Spuren eines langen Rocklebens deutlich anzusehen.

Ohrenschmaus
Doch bei den Neuinterpretationen der Hits von Beatles, Bee Gees, Procul Harum, Eric Burdon, Eagles, Moody Blues, Hollies, Sting oder Lionel Richie galt das alte Rock´n Roll-Feeling: For ever joung! Wohl noch nie in der fränkischen Musikgeschichte hat sich beim „Hotel California“ von den Eagles ein Mann mit seine unglaublich flinken Zauberhänden so gekonnt in Ekstase getrommelt wie Gaasch. Ein Ohrenschmaus aus einer anderen Welt...
Unterbrochen wurde dieser stimmungsvoller Abend zum Glücklichsein und Glücklichmachen immer wieder durch bitterböse, makabre, zum Teil derbe und garstig-fränkische Bonmots und Lebensweisheiten von Kohn – auch in der Rolle des Bamberger Mundartdichters „Hans Morper“. Eine gewagte, aber gelungene Inszenierung.

Oberhaider Wallfahrt
Die Bamberger Presselandschaft scheint Kohn geradezu zu lieben: „Tags arbeite ich für die Fränkische Nacht, nachts für den Fränkischen Tag!“ Kein Wunder, das bei diesen beruflichen Voraussetzungen die Frage übrig bleibt: „Hey, Schorsch, gehen wir heute Amok laufen oder doch lieber Komasaufen?“ Einfach köstlich als Hönig-Pilger seine literarische „Oberhaider Wallfahrt“ mit all´ ihren Peinlichkeiten (oder doch Normalitäten?) begleiten zu dürfen.

Grandios Kohns Fundstücke in Gesetzestexten und Dienstanweisungen, die durch pures Vorlesen Kabarettgeschichte schrieben. Entlarvend auch seine ganz andere Art einer Weihnachtsgeschichte, die den gnadenlosen Konkurrenzkampf der Discounter um die weihnachtliche Hoheit über die Ladentische und Regale schon Anfang Oktober karikierte. Ein „Weihnachten bis zum Äußersten“ (Kohn) riskierten die Drei jedoch nicht. Mit „Hey Jude“ und „Stille Nacht, heilige Nacht“ klang der Abend, der langsam zum Morgen wurde, unter „Standing Ovation“ so langsam aus... Thomas Pregl

 

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