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SPD Ellertal: Norbert Neugirg und seine „Altneihauser“ zündelten gewaltig

Veröffentlicht am 09.12.2014 in Ortsverein

Altneihauser Feierwehr

Feuer marsch!

Schon immer standen Feuerwehrmänner in Verdacht, Brände zu legen, damit sie endlich etwas zu löschen haben. Doch dass eine Spritztruppe auch noch öffentlich verbale Brandbeschleuniger in das so schöne und traute deutsche Weihnachtsfest wirft, das traut sich nur ein völlig verkommener Haufen aus der der tiefsten bayerischen Diaspora: „Kommandant“ Norbert Neugirg und seine fünf Musikanten von der „Altneihauser Feierwehrkapell´n“! Ausgerechnet am Nikolaus-Tag lasen sie anlässlich der der SPD-Veranstaltungsreihe „Kulturherbst Ellertal“ allen Lohndorfer, Litzendorfer und Franken, kurzum: allen die nicht aus ihrer dunklen Oberpfalz kamen, kräftig die Leviten. 

 

Und die Zuhörer im Saal der Brauerei Reh ließen sich die gereimten und gesungenen Peitschenhiebe dermaßen auf ihre bloß gelegten Lachmuskeln klatschen, sodass aus Schmerz schnell pure Lust wurde. Denn manchmal ist es gar nicht so teuer, seine masochistischen Veranlagungen auszuleben. Gerade mal 22 Euro musste jeder der über 230 Kabarettfreunde hinblättern, um sich mal so richtig schön beschimpfen und vorführen zu lassen. Und wer versteht sich in dieser Kunst besser als die „Altneihauser Feierwehrkapell´n“, die jedes Jahr zu den unverzichtbaren Höhepunkten des Veitshöchheimer Fasching gehört?

 

Doch während die kultige Oberpfälzer Feuerwehr-Brigade auf der Fernseh-Sitzung des Bayerischen Rundfunks nur gut 20 Minuten zündeln darf, legte sie in ihrer personell abgespeckten Version als „Krippenlöschzug“ bei der „Altneihauser Weihnachtslesung“, so der der offizielle und böse in Irre führende Titel, in fast zwei Stunden alles, was dem Deutschen an Weihnachten wichtig und heilig ist, in Schutt und Asche.

 

Feuerwehr-Kommandant Neugirg, verdächtigerweise diesmal in Zivil, befahl sich und seinen Männern, vom letzten Brandeinsatz im Gesicht noch deutlich durch Ruß und Alkoholexzesse gezeichnet, ein „Feuer marsch!“ Brillant vermied er es, jeden von ihm gelegten Brandherd überhaupt löschen zu wollen. Und so brannte es lichterloh in der angeblichen Adventsidylle...

 

Aus dem Ufer gelaufene Weihnachtsfeiern in der Firma mit ungewolltem Nachwuchs, verkohlte Weihnachtsgänse, übel nach altem Bratfett, Bienenwachs und menschlichen Ausdünstungen „duftende“ Weihnachtsmärkte, Baumkauf mit der werten Ehegattin in allerletzter Sekunde oder die wattmäßige Rüstungsspirale mittels LED-Lichterketten, beleuchteten Ren-Tieren und weihnachtlichen Beschallungsanlagen, die letztlich das überforderte Kohlekraftwerk schon vor Silvester mit einem lauten Knall explodieren lässt – der Altneihauser Kabarett-Kommandant hielt ungerührt trotz manchem Buh und Pfui aus dem Publikum eisern die Lästermaul-Front.

 

Gemäß dem Motto „Was mich nicht tötet, macht mich noch härter“ strafte sich seine Gestalt bei jeder Reaktion aus dem Publikum. Und so feuerte er aus allen Feuerwehrrohren auch auf die armen Lohndorfer. Angesichts des altehrwürdigen Brauereisaals sah er die Helme seiner Truppe als schützende Kopfbedeckung für unbedingt notwendig an. Und er verriet, dass auch mal ein Himmelskörper als Navi dienen kann: „Ein Stern hat uns in das Dorf geführt, weil ohne Stern sich keiner hier verirrt!“ Und schon nach wenigen Minuten Publikumsbeschimpfung kam er zu der Einsicht: „Lohndorf ist es wert, dass man herkommt und schnell wieder fährt!“

 

Auch die politische Riege der Gemeinde konnte sich unter seinen gekonnten Tiraden nicht einfach wegducken. Ausdrücklich begrüßte er Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU) auf der SPD-Veranstaltung und entschuldigte nicht ohne Hintersinn den „Bürgermeister von Zapfendorf und Uli Hoeneß“. Und an Möhrlein verkündete er eine frohe Botschaft: „So möge trotz allem Treiben der Bürgermeister noch etwas in Freiheit bleiben!“. Ein frommer und viel belachter Wunsch...

 

Musikalisch gekonnt intoniert wurde Neugirgs Weihnachts-Vendetta von seinen fünf Kombattanten – unter Anderem mit Tuba und Trompete. Ihre Neuinterpretationen der alten Weihnachtslieder rundeten einen bitterbösen Nikolaus-Abend mit vielen verbalen Rutenschlägen ein klein wenig versöhnlich ab. Und so durfte als Weihnachtslied auch mal ein James Bond-Hit herhalten. Schließlich kommt auch 007 (fast) jedes Jahr. Und die Lizenz zum Wiederkommen haben sich Neugirg und sein Altneihauser „Krippen-Löschzug“ mehr als verdient...

Thomas Pregl

 

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