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Fränkischer Tag Bamberg vom 06.08.2008, S. 7

Veröffentlicht am 07.08.2008 in Presse

Gesundheitsamt mahnt: Kein Grund zur Aufregung
Trinkwasser Die Uran-Problematik sieht Amtsarzt Winfried Strauch gelassen. „Spitzenreiter“ Erlach hat schon gehandelt.

Jutta Behr-GRoh Bamberg Der Urangehalt im Trinkwasser, das in den Haushalten in Stadt und Landkreis Bamberg aus dem Hahn sprudelt, liegt in einigen Fällen über 10 Mikrogramm oder 0,001 Milligramm pro Liter. Das ist der so genannte Leitwert, den das Bundesinstitut für Risikobewertung als völlig unbedenklich einstuft.
Daten sind teils Jahre alt Zu diesem Ergebnis kommt die Verbraucherschutz-Organisation „Foodwatch“. Das hat am Montag Abend die ARD in „Report München“ berichtet und damit eine Diskussion um Grenzwerte und Gesundheitsgefahren durch das im Wasser gelöste Schwermetall losgetreten.

Nach der Erhebung, der zum Teil mehrere Jahre alte Daten zu Grunde liegen, überschreiten im Raum Bamberg vor allem Brunnen in Baunach, Burgebrach, Gaustadt, Reckendorf und Reichmannsdorf die Marke von 10 Mikrogramm.
Den Spitzenwert von über 30 Mikrogramm für die gesamte Region weist in der „Foodwatch“-Tabelle noch Erlach auf. In dem Ortsteil von Hirschaid ist allerdings seit Ende 2007 eine in ihrer Art bislang einzigartige technische Anlage in Betrieb, die das meiste Uran aus dem Rohwasser filtert (siehe auch Beitrag auf der heutigen Frankenseite).
Mehrere Interviews zum Thema musste gestern Dr. Winfried Strauch geben, der Leiter der Abteilung Gesundheit im Landratsamt Bamberg. Wichtig ist ihm der Hinweis, dass es in der plötzlich entbrannten Diskussion nicht etwa um eine akute Gefährdung der Verbraucher durch Trinkwasser gehe, sondern um eine Frage der Vorsorge.
Seine Behörde sei mit der Problematik schon länger befasst und habe 2005/2006 auf Initiative des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Erlangen verschiedentlich Trinkwasserproben genommen, die auf Uran untersucht worden seien. Man habe neben ein paar Gemeinden mit höherem Anteil im großen und ganzen „zufrieden stellende Werte“ gefunden.
Verbindliche Grenzwerte für Uran im Trinkwasser gibt es bislang bekanntlich nicht. Einzig für Mineralwasser existiert eine gesetzliche Vorgabe: Für die „Die Diskussion ist noch nicht abgeschlossen.“ Dr. Winfried Strauch Säuglingsernährung darf es im Handel nur empfohlen werden, wenn nicht mehr als 2 Mikrogramm Uran pro Liter enthalten sind.
„Die Diskussion ist noch nicht abgeschlossen“, gibt Winfried Strauch zu bedenken. Er geht davon aus, dass Verbraucher mit dem „Zehnerwert“, wie er den Leitwert des Bundesinstituts für Risikobewertung nennt, auf der sicheren Seite sind. Dafür spreche auch, dass nicht einmal zehn Prozent des im Wasser gelösten Urans vom Körper aufgenommen sondern wieder ausgeschieden werde. Es gibt nach den Worten des Amtsarztes aber auch keine Hinweise auf vermehrt auftretende Nierenerkrankungen.
Eigentliche Aufgabe der Gesundheitsämter ist es laut Strauch, zu überwachen, dass Wasserversorger das lebensnotwendige Nass regelmäßig von zugelassenen unabhängigen Labors untersuchen lassen. Eigene Proben nehme seine Behörde nur in Ausnahmefällen.
In Bamberg obliegt den Stadtwerken die Trinkwasserversorgung der rund 70000 Einwohner. Messergebnisse aus den verschiedenen Tiefbrunnen sind im Internet veröffentlicht; Uran ist in diesen Analysen nicht berücksichtigt. Für eine Stellungnahme zu diesem Thema, das nach der „Foodwatch“-Erhebung für Bamberg auch nicht brisant ist, war gestern bei den Stadtwerken niemand zu erreichen. Der Geschäftsführer sei im Urlaub, der zuständige Abteilungsleiter den ganzen Tag auswärts, hieß es bedauernd in der Pressestelle.
Dezentral erfolgt die Trinkwasserversorgung im Landkreis Bamberg. Die Städte und Gemeinden gewinnen ihr Wasser nach Auskunft von Claudia Scharf, Pressesprecherin im Landratsamt Bamberg, teils aus eigenen Quellen und Tiefbrunnen, teils beziehen sie es von der Fernwasserversorgung Oberfranken.

 

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